SchulMail des MSB NRW vom 01.03.2022 – Umgang mit dem Russland-Ukraine Krieg an den Schulen in NRW

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Sehr geehrte Schulleiterin, sehr geehrter Schulleiter,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

in diesen Tagen blicken wir alle mit großer Sorge und Betroffenheit auf den schrecklichen Krieg in der Ukraine. Der Einmarsch der russischen Armee und die dadurch ausgelösten kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Gebiet der Ukraine führen in großen Teilen der Schulgemeinde zu Unsicherheiten und Ängsten und werfen für alle Beteiligten oftmals schwer zu beantwortende Fragen auf. Sie stehen damit als Schulleitung und Lehrkraft vor der Entscheidung und Herausforderung, das Kriegsgeschehen und dessen vielfältige Auswirkungen altersangemessen im Unterricht zu thematisieren, um so Ängsten und Sorgen entgegenzuwirken. Dabei gilt es zu berücksichtigen, was Kinder und Jugendliche bewegt und welche Gespräche in Schule und Unterricht notwendig und hilfreich sein können. Erschwerend hinzu kommen dabei immer wieder neue und teilweise auch irreführende Nachrichten und Posts in den sozialen Medien und Netzwerken. Ich ermuntere Sie ausdrücklich, dies im Schulleben und im Unterricht aufzugreifen und behutsam zu thematisieren, um so den Schülerinnen und Schülern sozialen und psychischen Halt zu bieten. Bei der Betrachtung der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine kann es zu kontroversen Bewertungen und Konfliktmustern kommen. Dies ist im Besonderen auch vor dem Hintergrund ggf. unterschiedlicher familiärer Bindungen oder sonstiger Beziehungen zu den Konfliktparteien zu betrachten.

Unsere Schülerinnen und Schüler erziehen wir dabei im Geiste unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Demokratie und Völkerrecht sind unverhandelbare Grundwerte unserer Verfassung. Bei der aktuell anstehenden Aufgabe unsere Schülerinnen und Schüler zu stützen, zu informieren und dabei gleichzeitig ein offenes, angst-freies und friedliches Miteinander zu gewährleisten, das keinen Platz für Einschüchterungen oder Schuldzuweisungen lässt, weiß ich Sie als Schulleiterinnen und Schulleiter an unserer Seite.

Zu Ihrer Unterstützung für eine aktive und offene Befassung mit diesen schwierigen Themen im Unterricht sowie für entsprechende Gespräche mit Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und ggf. mit Eltern übersende ich Ihnen mit dieser Mail die nachfolgend zusammengestellte Link- und Materialsammlung:

1. Hinweise der Schulpsychologie zum Umgang mit Ängsten und der Verarbeitung von belastenden Bildern und Nachrichten:

2. Im Unterricht des Lernbereichs Gesellschaftslehre und dem Aufgabenfeld der Gesellschaftswissenschaften – aber auch in anderen geeigneten Fächern –  bietet sich die Thematisierung der Ukraine-Krise als aktueller Konflikt an.

a.) Das Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung umfasst dabei Informationen sowohl zum aktuellen Konflikt, als auch zu politischen und geschichtlichen Hintergründen: https://www.bpb.de/themen/suche/?global=true&global-format-main=all&global-year=all&term=ukraine

b.) Ein Angebot von politischen und physischen Übersichtskarten.https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/VORANSICHT_DUO_RUSSLAND_3spr_bpb.pdf  

c.) Ein historisches Lesebuch über Revolutionen von 1789 bis heute (Maidan-Revolution 2014). https://www.politische-bildung.nrw.de/publikationen/titelverzeichnis/details/print/revolutionen

d.) Ein Themenheft aus der Reihe „Aus Politik und Zeitgeschichte“ (11.2014). https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/194828/ukraine-russland-europa/  

e.) Eine exemplarische Unterrichtsreihe Wirtschaft-Politik (Sek. I). Chr. Fischer: Die Ukraine-Krise als Herausforderung für den Politikunterricht. Fragen und Probleme aus der Unterrichtsentwicklung am Beispiel einer Konfliktanalyse abgedruckt in: Gesellschaft – Wirtschaft – Politik (GWP), Heft 1/2015. https://www.zsb.uni-halle.de/download/didaktischer-koffer/unterrichtsreihen/ukraine/

f.) Mit Bezug auf politische Fragestellungen hat die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen einen aktuellen Buchtitel als Hintergrundinformation zum Ukraine-Konflikt im Angebot, der unter https://www.politische-bildung.nrw.de/ukrainekonflikt aufgerufen werden kann. Unter der gleichen URL werden im Laufe der Woche weitere Informations-Ressourcen zur Verfügung gestellt

g.) Auch die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg stellt aktuelles Material zum Konflikt zur Verfügung: https://www.lpb-bw.de/ukrainekonflikt

h.) Eine Informationsübersicht zum Russland-Ukraine Krieg findet sich unter: https://www.taskcards.de/board/d6ea78a8-1333-4078-a958-9cec157e3e99  

i.) In der Bildungsmediathek finden Sie (tages-) aktuelle Informationen und Hintergrundinformationen zum Konflikt um die Ukraine, die sich gut für den Einsatz im Unterricht eignen. Das Angebot wird in den kommenden Tagen ausgebaut und soll auch mit Material zur Konfliktbewältigung in der Schule ergänzt werden. Unter der Überschrift „Der Russland-Ukraine-Konflikt“ finden sich thematisch geordnete Links vielfältiger medialer Art zu verschiedenen Aspekten des Konflikts: https://www.bildungsmediathek-nrw.de/

j.) Für Lehrkräfte der Primarstufe finden sich hilfreiche Informationen unter https://www.schau-hin.info/news/krieg-in-der-ukraine-kinder-mit-nachrichten-nicht-allein-lassen, wo altersangemessene  Angebote für Kinder zum Angriff auf die Ukraine bereitgestellt werden, wie bspw. Kindernachrichtensendungen.

Auf der Homepage https://www.flimmo.de/redtext/101380/Krieg-in-Europa werden Hinweise zum Umgang mit Kindern zur Thematisierung der aktuellen Situation und zum Thema Krieg im Allgemeinen sowie Links zu altersangemessenen Inhalten angeboten.

Mit freundlichem Gruß

Mathias Richter

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Diese Nachricht wurde Ihnen im Auftrag des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (MSB NRW) übermittelt.

Bei Fragen zu diesem Thema wenden Sie sich an Herrn Wehrhöfer, Ulrich.Wehrhoefer@msb.nrw.de, 0211 5867- 3317.